Verlag Henselowsky Boschmann · Friedhelm Wessel · Die Halde anne Köttelbecke
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Friedhelm Wessel
Unsere allerschönste Ecke:
Die Halde anne Köttelbecke
Geschichten von künstlichen Bergen und aromatischen Bächen
80 Seiten · gebunden · 9,90 €
ISBN 978-942094-52-8

Das Ruhrgebiet hat ganz viele schöne Ecken. Die allerschönste Ecke ist die Halde anne Köttelbecke; das putzige Schmutzwasserrinnsal in der Nähe des mächtigen Monte Schlacko. Diese Ecke bietet Stoff für spannende Filme und schaurige Schoten, hier erlebten Menschen höchste Momente des Glücks oder stürzten in tiefstes Unglück. Schon seit Generationen ist diese Ecke für Jungen und Mädchen ein heiß und innig geliebter Abenteuerspielplatz. Verbotenerweise natürlich, denn diese Ecke war und ist nicht ungefährlich. – In nicht allzu ferner Zukunft werden aktive Bergehalden und Köttelbecken verschwunden sein, werden zu begehbaren
Landschaftsbauwerken, renaturierten Bächen. Höchste Zeit also, die vielen tollen Geschichten rund um die allerschönste Ecke des Ruhrgebiets aufzuschreiben

Weitere Bücher von Friedhelm Wessel:

Die letzte Sau der Kolonie. Geschichten zwischen Förderturm und Taubenschlag


Machet gut, Schwatte – Geschichten zum Abschied von unserer Kohle (Herausgeber)


Das Ruhrgebiet verändert sich. Mit den letzten Pütts werden nach 2019 auch die „aktiven“ Bergehalden verschwinden. Oft werden sie als landschaftsprägende Bauwerke an Emscher, Ruhr, Lippe und Rhein erhalten bleiben, werden zu touristischen Ausflugszielen, zu „Höhepunkten“ im wahrsten Sinne des Wortes. Wie einige schon in der Gegenwart sind: Auf der Halde Rheinpreußen bei Moers  wird die Nacht erhellt durch „Das Geleucht“, eine riesengroße historische Grubenlampe; auf der Halde Beckstraße in Bottrop thront „Der Tetraeder“, eine knapp 60 Meter hohe Pyramide mit Aussichtsplattform; auf der Halde Hoheward erwartet den Besucher in 152 Metern Höhe eine Horizontal-Sonnenuhr mit einem Obelisken. Auch die Köttelbecken werden nach und nach verschwinden; sie werden durch unterirdische Abwasserkanäle ersetzt, erhalten ihr natürliches Bett zurück, ähnlich wie ihre „Mutter“, die Emscher; deren Renaturierung wurde in den achtziger Jahren begonnen, soll um das Jahr 2020 abgeschlossen sein. Die Emscher wird dann keine Kloake, kein Abwasserkanal mehr sein, sondern ebenbürtig zwischen Lippe, Ruhr und Rhein stehen, und vielleicht können unsere Kinder und Enkel sogar wieder das tun, was unsere Groß- und Urgroßväter mit Muße getan haben: am grünen Emscherufer sitzen und nach Aalen und Hechten fischen. Das Ruhrgebiet verändert sich. Die Farbe, die viele über Jahrzehnte in seinem Gesicht zu sehen glaubten, das schmutzige Grau, scheint zu verschwinden; inzwischen kommen sogar Touristen, um eine „grüne Region“ zu besichtigen. – Das Ruhrgebiet verändert sich, verliert dabei einige seiner Ecken und Kanten. Hoffentlich nicht alle; damit es nie so glatt wird wie zum Beispiel der Bodensee, die Märkische Schweiz oder Oberbayern; so dass die Landschaft genauso unverwechselbar bleibt wie die Menschen hier.

Heinz H. Menge Mein lieber Kokoschinski der ruhrdialekt
Friedhelm Wessel
Jahrgang 1944, verbrachte seine Kindheit und Jugend zwischen der Jacobi-Siedlung in Oberhausen – wo Oma ihr klein Häuschen und Opas geliebter Karnickelstall standen – und dem Dichterviertel in Herne – wo alle Straßen nach großen deutschen Schriftstellern benannt sind. Als „Köttel“ erkundete er zusammen mit seinen Freunden die Halden des Reviers und spielte verbotenerweise auch schon mal an einem der vielen kleinen Abwasserbäche im Tal der Emscher. Eigentlich sollte der Herner Ingenieur werden, entschied sich aber schließlich 1970 für den Journalismus. Zunächst als „Freier“ zwischen Mülheim und Dortmund, dann ab 1973 als Redakteur in Gelsenkirchen und Bottrop. 2007 ging er in den Ruhestand und befasst sich seitdem als Autor mit der Geschichte und den Geschichten des Ruhrgebiets.



Inhalt

Köttelbecken-Philosophie

Jede Halde stellt ihre ganz eigenen Anforderungen
Der Haldengestalter Peter Drecker

Von Bachlaufen, verlorenen Tornistern und Roswitha

Adolf Winkelmann über seinen Dreh auf der Halde

Wasser hat doch Balken von Helmut Spiegel

Shooting auf der Bismarck-Halde

Kullerball in Köttelbecke von Onkel Friedrich

Außerirdische übernehmen Haldenplateau

Berne-Zander in der Pfanne

Von Fuchsbauten, einem Kühler und dem Vesuv
Halden-Geschichten

Wo willst du hin, Großvater? von Peter Stripp

16 Millionen Kubikmeter Berge: Die Schöttelheide

Köttelbeckenflößer

Der Haldenkrimi von Holzwickede

Die allerschönsten Halden im Köttelbecken-Land