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Zepp Oberpichler
&
Tom Tonk
Die Stones sind wir selber
Ein Roman mit Rock 'n'
Roll im Blut
und Blues auf der Seele
240 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag
2. Auflage · 14,90 €
ISBN 978-3-922750-45-1
Er ist jung, wild und weiß, worauf er Lust hat: Bier, Bräute und Musik.
Aber er weiß auch, worauf er überhaupt keine Lust hat: Schule, Eltern
und Anzug-Affen.
Ein Roman über den ganz normalen
Wahnsinn der 60er Jahre. Ein großspuriges Stück Lebenslust mit
rotzfrechem Humor. Rock ’n’ Roll eben.
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Das junge Ruhrgebiet liegt den Beatles zu Füßen, die Rolling Stones
singen über Satisfaction und Theodor Bornbeck muss auf dem Klavier den
H-Moll-Akkord von Johann Sebastian Bach suchen. Dann trifft er Willi.
Willi raucht, Willi trinkt, Willi hat die längsten Haare und Willi weiß
alles über die Stones. Die kennt Theo nur aus Zeitungsartikeln, die
sein Vater ihm allzu gerne vorliest: Sollen Krawallburschen sein. Sind
Seuchenherde. Haben Sex und keine Ehe. Theo und Willi tun sich
zusammen, gründen mit "Schweiger" Schulze eine Band - Beat! Party!
Mädchen! Irrenhaus! Die Stones werden sie selber, und zwar die besten -
zumindest im Ruhrgebiet.
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Zepp
Oberpichler
- geboren 1967 in Duisburg, Musiker (Gitarre); über 100 veröffentlichte
Songs mit Bands wie Zepp Strange, Die Kinskis, Schlaffke & Zepp;
schreibt für diverse Punk-Fanzines; eigene Werbeagentur in Duisburg.
Mehr von und über Zepp Oberpichler
www.oberpichler.de
Tom Tonk
- geboren 1965 in Gelsenkirchen, Musiker (Gesang); Herausgeber
verschiedener Musik- und Lifestyle-Magazine, Gastschreiber in diversen
Krachblättern; seit 1996 selbstständig.
Zepp Oberpichler & Tom
Tonk spielen zusammen in der Band Jimmy Keith & his Shocky Horrors
stilvollen, schnellen Rock ’n’ Roll.
Mehr von und über Tom Tonk:
kaputtejugendrecords.de
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Voll ausgefragt
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Interview mit Tom Tonk |
Wann bist du geboren? |
23. Januar 1965 |
Und wo? |
Gelsenkirchen-Erle (im selben Raum, wo auch Rüdiger
Abramczik geboren wurde!) |
Wo lebst du heute? |
Duisburg. |
Was machst du beruflich? |
Seit
1996 krankhaft selbstständig mit einer CD-Herstellungs-Agentur, einem
angeschlossenen Grafik-Büro inklusive Druckvorlagenherstellung. |
Und in deiner Freizeit? |
Ich
mache seit 1979 Fanzines (fremde Musik und eigener Lifestyle), schreibe
Kolumnen für das Ox und neuerdings auch Bücher. Darüber hinaus singe
(!) ich bei Jimmy Keith & his Shocky Horrors und bin Gag-Schreiber
für die Comedy-Punk-Band Eisenpimmel. |
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, den Roman "Die Stones
sind wir selber" zu schreiben? |
Ehrlich
gesagt, ich weiß es nicht mehr. Da Zepp und ich aber damals (Anfang bis
Mitte der 80er) viel Zeit miteinander verbracht haben, kam die Idee
wohl irgendwann mal bei 2,8 Promille angeflattert. |
Und wie lange habt ihr dafür gebraucht? |
2 x 2 Jahre (1983-1984 + 2001-2002) |
Wie habt ihr zusammengearbeitet? Wann? Wie oft? Wo? |
Wir
trafen uns mindestens einmal in der Woche in lauschigen Kellern,
verrauchten Jungenzimmern oder im Nikolaus-Grill (von der einmonatigen
Intensivschreibphase während unserer gemeinsamen Interrail-Tour im Juli
84 einmal abgesehen). Die Handlung legten wir meist beim Spazierengehen
fest, geschrieben wurde dann meist am selben Abend nach dem
"Ein-Wort-gibt-das-andere"-Prinzip. Bei der Überarbeitung fast zwanzig
Jahre später verlegten wir diesen kreativen Prozess in wärmere Gefilde
und nutzten die Vorteile stilvoll eingerichteter Esszimmer und
Dachkammern. |
Was bedeutet der Roman für dich? |
Eine Ode an die Freude. |
Wenn
du 30 Sekunden oder sechs Sätze Zeit hättest, jemanden zu überzeugen,
"Die Stones sind wir selber" zu kaufen, was würdest du ihm sagen? |
Kommt
auf die Plattensammlung meines Gegenübers an. Bei Menschen mit einem
gewissen "Grundstock" brauche ich keine Überzeugungsarbeit mehr zu
leisten - mit denen würde ich lieber ein Bierchen zischen. Allen
anderen würde ich vielleicht sagen, dass sie in diesem Roman einen
gewissen Lebensstil treffen werden. Man kann Theo und Willi auf ihrem
Weg begleiten, kann teilhaben an vielen gesunden Situationen und sich
dazu inspirieren lassen, im Jahre 2004 'ne 60er-Jahre-Band zu gründen.
Man kann reflektieren. Man kann das eigene Leben überprüfen. Man kann
den Musikgeschmack der Protagonisten beherzigen, um seine Stereoanlage
sinnvoll einzusetzen. Man kann also, im Großen und Ganzen, eine ganze
Menge lernen. |
Welche Figur aus deinem Roman würdest du einem Leser
besonders ans Herz legen? |
Wille, da er nichts von dem hat, was heutige Ideale haben
müssen. |
Welches ist für dich die schönste Szene? |
Oh,
gute Frage, und auch nicht viel schwerer, als sich zwischen Stones,
Who, Pretty Things und Kinks zu entscheiden. Ums kurz zu machen: Ich
liebe die unbekümmerte Atmosphäre, ich verehre die sinnlichen Romanzen,
ich schätze den derben Humor, ich fliege mit Theo und Willi zur Venus,
aber ich will nicht ausschließen, dass ich da persönlich befangen bin.
Eigentlich sind die schönsten Szenen die, in denen es um Musik und
Mädchen geht. |
Hat
euer Roman eine "Message", etwas, das ihr den Menschen hier im
Ruhrgebiet oder denen, die uns nur vom Hörensagen kennen, mitteilen
wollt? |
Die
"Message" ist doch eindeutig: Zieh mit deiner Sippe hierhin, kauf dir
eine Zeitmaschine und beam dich in den nächstbesten Saalbau, aber flott! |
Gibt es in eurem Roman autobiografische Bezüge? Habt ihr
eigene Erfahrungen verarbeitet? |
Die
meisten Episoden und Charakterzüge der Protagonisten haben durchaus
dokumentarischen Wert, da sie wahr sind. Wenn uns jemand am Nachmittag
auf der Straße ansprach, konnte er sicher sein, am Abend unter lautem
Gegibbel feierlich in das Buch aufgenommen zu werden. Auch die
Geschichten mit der Band haben wir, allerdings ohne es zu wissen,
vorweggenommen. Vieles, was Zepp und ich ab 1988 mit Jimmy Keith
& his Shocky Horrors
später erlebten, kannten wir schon aus unserem eigenen Buch (was
manchen Moment erträglicher gestaltete, als er eigentlich war). |
Was macht deiner Meinung nach eine(n) echte(n)
Ruhrgebietler(in) aus? |
Die Erkenntnis, dass es Wichtigeres gibt als Häusle zu
bauen oder der Mode hinterherzuwackeln. |
Und wer ist ein echter? |
Am Wochenende Fritz Eckenga, werktags Bernhard Dietz. |
Und wer ist eine echte? |
Tana Schanzara, möglicherweise. |
Welches ist der schönste Ort im Ruhrgebiet für dich? |
Die zehn Kilometer am Ufer der Ruhr von Kettwig bis Steele. |
Wo sollten Touristen hingehen, wenn sie einmal "echt
Ruhrgebiet" erleben wollen? |
Sie
gehen zunächst in eine beliebige Pommesbude, danach zur Futterkrippe
Nähe Staader Loch in Mülheim-Mintard und abschließend in die Videothek,
um sich "Die Abfahrer" und "Jede Menge Kohle" von Adolf Winkelmann
auszuleihen. |
Wo würdest du leben wollen, wenn nicht im Ruhrgebiet? |
Im Sarg. |
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Voll ausgefragt |
Interview mit Zepp Oberpichler |
Wann bist du geboren? |
25.01.1967 |
Und wo? |
Duisburg. |
Wo lebst du heute? |
Duisburg. |
Was machst du beruflich? |
Selbstständig mit eigener Werbeagentur. |
Und in deiner Freizeit? |
Gitarre spielen, Konzerte geben, Platten hören, lesen. |
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, den Roman "Die Stones
sind wir selber" zu schreiben? |
Das
war so, wir wollten unbedingt ein Buch schreiben, wie wir es gerne
selber lesen würden. Es sollte die Geschichte einer Band sein, oder
besser: der Werdegang eines Typen, der immer mehr mit Musik zu tun
bekommt, so, dass sich ein richtiger Rockroman daraus entwickelte.
Außerdem sollte das ganze Ding auch noch mit "unserem" Ruhrpott zu tun
haben, beziehungsweise mit unserem Bild davon. |
Und wie lange habt ihr dafür gebraucht? |
Von 1982 bis 1984 und dann noch einmal von 2000 bis 2002 |
Wie habt ihr zusammengearbeitet? Wann? Wie oft? Wo? |
Anfang
der 80er haben wir uns ein, zwei mal die Woche getroffen, haben uns ein
schickes Fläschchen Pils schmecken lassen und losgelegt. Meist taten
wir das im Keller bei meinen Eltern, da hatte mein Vater so einen
Minipartyraum mit Pin-up Girls an den Wänden. Das war cool und wir
hörten dazu selbstverständlich die beste Musik der Welt.
In der
zweiten Phase in 2000 saßen wir dann in unserer Küche, tranken Tee und
diskutierten über die Altersvorsorge ... wie hatten sich doch die
Zeiten geändert. |
Was bedeutet der Roman für dich? |
Der
Roman ist für mich in erster Linie ein Stück meiner eigenen Jugend,
obwohl es ja gar nicht um Tom und mich geht. Wir haben damit versucht
unsere Begeisterung für die Musik und für schräge Vögel zu
konservieren. So sehe ich das zumindest, Kollege Tonk mag da anders
denken. Ich habe durch dieses Buch meine Jugend drei mal erlebt, einmal
real, einmal fiktiv verklärt durch schreiben des Buches in den 80ern
und einmal revisionär durch die Überarbeitung in 2000. Mehr kann ein
Buch nicht leisten - Danke, Buch! |
Wenn
du 30 Sekunden oder sechs Sätze Zeit hättest, jemanden zu überzeugen,
"Die Stones sind wir selber" zu kaufen, was würdest du ihm sagen? |
Die
Stones sind wir selber ist ein Buch über die Stones, bei dem die Stones
nur am Rande vorkommen, dadurch aber erlebbarer werden, als in vielen
anderen Büchern über die Stones. Dieses Buch hat Geist, Herz, Witz und
Seele, was in dieser Kombination schon eine Seltenheit darstellt. Man
erfährt einiges über die Musik der 60er, ihre Wirkung und ihre
Rezeption. Darüber hinaus macht es einfach Spaß das Ding zu lesen! Und
jetzt kauf dir eins. |
Welche Figur aus deinem Roman würdest du einem Leser
besonders ans Herz legen? |
Frau Zothelmann? Nein, Theo natürlich. |
Welches ist für dich die schönste Szene? |
Das
ist hart! Ich mag die Gitarren-Kauf-Aktion bei dem Künstler, die
"Bandgründung" in Uschis Kneipe ist auch ein Knaller, die Szene im Bus,
als Theo zu Petra fährt müsste man berücksichtigen, wie so manche
"Feldstudie" (will sagen Umweltbeschreibung). Ich habe keine
Lieblingsszene, ich mag das Buch als Ganzes. |
Hat
euer Roman eine "Message", etwas, das ihr den Menschen hier im
Ruhrgebiet oder denen, die uns nur vom Hörensagen kennen, mitteilen
wollt? |
Mit
Musik geht alles besser, Musik hält Herz, Hirn und Bauch zusammen. Sag
mir was du hörst und ich sag dir wer du bist. Wer zwei mal mit der
gleichen pennt, hat lang noch nicht die Welt verkennt und das Glück
dieser Erde liegt im Sound von sechs Seiten Stahl. |
Gibt es in eurem Roman autobiografische Bezüge? Habt ihr
eigene Erfahrungen verarbeitet? |
Ja, ständig! Aber, da verraten wir jetzt noch nichts - wir
arbeiten schließlich in angesehenen Stellungen. |
Was macht deiner Meinung nach eine(n) echte(n)
Ruhrgebietler(in) aus? |
Ruhrgebietler
sind offen auch herzig. Sie vertragen in der Regel einen Stiefel voll
und können innerhalb von Sekunden zwischen Ball flach halten und auf
die Brause hauen wechseln. Man kennt sich, man kommt miteinander aus
aber, man hat auch seine eigene Meinung. Ich mag das. |
Und wer ist ein echter? |
Delle Quant noch mehr als Ralf Richter |
Und wer ist eine echte? |
Tana Schanzara sowieso |
Welches ist der schönste Ort im Ruhrgebiet für dich? |
Die alte Anglerbank am See, existiert leider nicht mehr. |
Wo sollten Touristen hingehen, wenn sie einmal "echt
Ruhrgebiet" erleben wollen? |
In den Zoo |
Wo würdest du leben wollen, wenn nicht im Ruhrgebiet? |
In Australien |
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