|
⇒ Startseite
|
⇒ Online-Shop
|
⇒ Alle Autorinnen und Autoren |
⇒ Über den Verlag
|
⇒ Alle Bücher |
⇒ Newsletter |
Telefon: 02041 693588
|
E-Mail: post@vonneruhr.de |
Cover herunterladen |
Graf
Alexander Stenbock-Fermor
Meine
Erlebnisse als Bergarbeiter im Ruhrgebiet 1923
Nachwort Dirk Hallenberger
176 Seiten | geb. | Leseband
ISBN 978-3-942094-76-4
9,90 Euro
"Vom 16. November 1922 bis
zum 20. Dezember 1923 – also über ein Jahr –
arbeitete ich als Bergmann im Ruhrgebiet. Es gelang mir, als
,Schlepper’ bei der Zeche Gewerkschaft Friedrich Thyssen, Schacht IV in
Hamborn Anstellung zu finden. Mein einziges Bestreben beim
Niederschreiben dieser Erinnerungen ist, rücksichtslos wahr zu sein:
ohne Beschönigung oder Übertreibung erzähle ich nur das, was ich mit
eigenen Augen gesehen und eigenen Ohren gehört habe."
Das Buch im
Online-Shop bestellen |
Graf
Alexander Stenbock-Fermor, geboren am 30. Januar 1902 auf Schloss
Nitau bei Riga, gestorben am 8. Mai 1972 in West-Berlin. Freier
Schriftsteller, Film- und Hörspielautor. |
So
atemlos, wie sich der erste Arbeitstag des "Freiwilligen Stenbock"
hinter der Kohlenschaufel gestaltet, so atemlos legt man dieses Buch
nach der Lektüre beiseite. Dabei hat man doch "nur" (erneut) ein Buch
über den Bergbau gelesen. Kann denn so etwas überhaupt noch Spannung
erzeugen? Bei allen Vor-Urteilen gegenüber dieser Gattung: Es kann.
Vielleicht liegt der Grund darin, daß Graf Alexander Stenbock-Fermor
(1902–1972) als gänzlich Fremder in das Ruhrgebiet kam. Sowohl der
Bergbau als auch die Landschaft waren ihm bis dahin völlig unbekannt.
So liest sich sein Bericht streckenweise tatsächlich wie ein
Abenteuer-Buch, als Aufzeichnung einer Entdeckungsreise in eine
unbekannte Welt.
Stenbock-Fermor selbst kam aus einer ganz anderen Welt.
Mütterlicherseits aus russischem Fürstengeschlecht und väterlicherseits
aus ältestem schwedischen Adel stammend, wurde er auf Schloss Nitau bei
Riga geboren. Er besuchte ein Internat in Thüringen, beteiligte sich
als junger Freiwilliger der Baltischen Landeswehr "begeistert" an den
Kämpfen gegen die Rote Armee (1918/19), emigrierte mit seinen Eltern
nach Mecklenburg in Deutschland (1920), wo er nach dem Abitur ein
Ingenieurstudium begann.
Als mittelloser Student entschied sich Stenbock-Fermor Ende 1922
schließlich, ein Jahr lang sein Brot als Bergmann zu verdienen, "als
Proletarier unter Proletariern": im Ruhrgebiet, diesem "Lande ohne
Seele, ohne Himmel und Schönheit", in Hamborn, wobei er nie zuvor "eine
reiz- und seelenlosere Stadt" sah, auf der Schachtanlage Friedrich
Thyssen IV. Dieses eine Jahr, dieses eine Jahr als Schlepper unter
Tage, sollte das weitere Leben und Schaffen Stenbock-Fermors nachhaltig
verändern. Zum einen begründete sein fünf Jahre später erschienenes
Buch "Meine Erlebnisse als Bergarbeiter" seinen Weg als freier
Schriftsteller, nachdem er sich zuvor in verschiedenen anderen Berufen
versucht hatte (Journalist, Buchhändlerlehrling, Bibliothekar,
Verlagsgehilfe). Zum zweiten lösten seine unmittelbaren Erfahrungen mit
der Welt der Arbeit eine ideologische Umkehr aus. "Da fiel denn mein
altes schönes Weltbild ziemlich kläglich zusammen", räumte
Stenbock-Fermor später ein.
Wie der Widerspruch es wollte, wurde aus dem überkommenen Weißgardisten
ein überzeugter Rotgardist, Mitglied der Kommunistischen Partei (KPD)
und des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS), kurz:
"Der rote Graf", wie später die aus dem Nachlass publizierte
Autobiographie Stenbock-Fermors heißt (1973). |
Das Jahr 1923 im Ruhrgebiet: turbulent,
richtungsweisend.
⇒ |
⇒ Alle
lieferbaren Bücher
⇒ Impressum ⇒ Datenschutz
|