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Lars
von der
Gönna
Der Spott der kleinen Dinge
"Neulich" und andere Glossen
160 Seiten, gebunden, Lesebändchen
Mit Illustrationen
von Heiko Sakurai
ISBN 978-3-942094-43-6
9,90 Euro
⇒ Das Buch im
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Lässt sich unser Schicksal in 40 Zeilen
fassen? Der Autor meint: ja.
Seine Glossen streifen so furchtlos wie komisch durch die Abgründe des
Menschseins. Warum
sprechen Frauen bloß mit Hunden? Wer ist der
Chef von Gott? Was singt
man in der Seifenoper? Eigentlich erzählt Lars von der Gönna aus einem
Alltag, den jeder kennt. Doch er tut es mit jener Liebe auf den zweiten
Blick, die eine Welt
schönster Absurditäten enthüllt.
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Lars von der
Gönna
geboren 1967 in Herten/Westfalen, wuchs in
einer Familie aus
Generationen von Gärtnern auf, schlug aus der Art: Chronist im Garten
des Menschlichen. Prägende Erfahrungen u. a. als Tankwart in Datteln,
Kleindarsteller der Ruhrfestspiele, Laborgehilfe an den Essener
Kliniken und Praktikant der „Tagesschau“.
Seit 2000 Kulturredakteur der
WAZ.
Keine Kinder, keine Tiere, keine Hobbys, eine Frau.
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Lars
von der Gönna
Der Spott
der kleinen Dinge
Live-Lesung in der
Buchhandlung Junius, Gelsenkirchen
1 Audio CD
Laufzeit ca. 74 Minuten
ISBN 978-3-942094-91-7
9,90 Euro
⇒ Die CD im
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Poldi lieb!
Neulich hat sich die Frau im Bus wieder mit ihrem Hund unterhalten.
"Mutti muss jetzt noch zu Rewe", sagte sie. Der Hund schwieg. Aber die
Frau verhielt sich, als hätte er gesagt: "Was, Mutti? Zu Rewe?" Sie
sagte nämlich nickend: "Ja, zu Rewe muss die Mutti noch, zu Rewe." Ich
kenne die Frau nur aus dem Bus; sie ist eine unauffällige Rentnerin mit
beigen Gesundheitsschuhen. Bei Regen trägt sie ein Kopftuch aus
Plastik. Sie ist so normal, da sitzt der Schock umso tiefer, wenn
jemand Stimmen zu hören scheint:
aus einem Rehpinscher.
Als ich die Frau zum ersten Mal erlebt habe und sie dem Tier erklärte,
was ihr Arzt plane. "Der untersucht die Mutti!", suchte ich Rat bei
meinem Freund Martin. Martin ist Kommunikationswissenschaftler. Martin
steckte sich eine rote Gauloises an, kniff die Augen zu und sagte: "Ich
erzähle dir jetzt eine Geschichte!" Martin erzählte von seinem Sittich
Poldi. Martin liebte Poldi. Poldi konnte ein bisschen sprechen. "Poldi
lieb!" zum Beispiel. Bis Martins dicker Cousin sich aus Versehen auf
Poldi setzte. Martin trat die Zigarette aus und sagte: "Ich war acht,
und es geschah während einer Runde Spiel des Lebens."
Tränen traten mir in die Augen, wegen Poldi, aber auch, weil ich im
Spiel des Lebens so oft verliere. "Denk darüber nach", sagte Martin und
leerte das Bier von seinem Lieblingskiosk.
Der indische Besitzer sagt
zu Martin "Chef".
Ich fragte mich, ob Poldi zu retten gewesen wäre, wenn er mehr gesagt
hätte als "Poldi lieb!". Die Frau im Bus fragte den Hund: "Na, freust
du dich auf zu Hause?"
Ich habe Angst vor dem Tag, an dem die Tiere
antworten.
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