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Friedhelm Wessel
Jede Menge Kino
Filmgeschichte(n) aus dem Ruhrgebiet
80 Seiten · gebunden · viele Fotos
9,90 Euro
978-3-942094-67-2
Das wilde, rauchende Revier war bis zum Ende der 70er Jahre in
Kinofilmen meist Kulisse für traurige bis tragische Themen.
Hauptdarsteller waren Zechen und Stahlwerke, Malocher und Vorgesetzte,
mit Unglücken unter und über Tage sowie ab und an der Fußball. Die
noblen Filmgäste verließen unsere so unglamouröse Gegend in der Regel
fluchtartig, wenn sie ihre Auftritte erledigt hatten. Mit dem Film "Die
Abfahrer" von Adolf Winkelmann (1978) entwickelte sich so etwas wie
"cineastisches Selbstbewusstsein". Das Revier zeigte fortan
"Filmflagge", mit Regisseuren und Produzenten aus unserer Region, mit
Schauspielerinnen und Schauspielern, die unseren Dialekt ohne
Sprachcoach rüberbringen. Und seitdem gibt es "Ruhrgebietsfilme", die
mit kernigen Typen, spannenden Geschichten und mit wuchtigen Bildern
beim Publikum bis heute beliebt sind. Somit wird bei uns auch in
Zukunft "Jede Menge Kino" angesagt sein.
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Weitere Bücher von Friedhelm Wessel:
⇒ Unsere allerschönste Ecke: Die Halde anne Köttelbecke
⇒ Die letzte Sau der
Kolonie. Geschichten zwischen Förderturm und Taubenschlag
⇒ Denn sie tragen
das Leder vor dem Arsch. Geschichten rund um den Bergbau im Ruhrgebiet
⇒ Machet gut, Schwatte – Geschichten zum Abschied von unserer Kohle (Herausgeber)
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Friedhelm Wessel
Jahrgang 1944; er verbrachte seine Kindheit und Jugend zwischen der
Jacobi-Siedlung in Oberhausen – wo Oma ihr klein Häuschen und Opas
geliebter Karnickelstall standen – und dem Dichterviertel in Herne – wo
alle Straßen nach großen deutschen Schriftstellern benannt sind. Als
„Köttel“ erkundete er zusammen mit seinen Freunden die Halden des
Reviers und spielte verbotenerweise auch schon mal an einem der vielen
kleinen Abwasserbäche im Tal der Emscher. Seine Bücher beschäftigen
sich in Text und Bild mit den ganz besonderen Seiten seines Reviers,
wie ,
und
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Auf der Suche nach der echten Flunder
Verliebt in
einen Manta
1991: Es war der allererste Film, den Sascha Kosciankowsky aus
Wattenscheid sich ohne elterliche Begleitung im Kino ansehen durfte,
und der Hauptdarsteller, das tiefergelegte Auto mit dem legendären
Fuchsschwanz an der Antenne, beeinflusste danach das Leben des jungen
Mannes ganz maßgeblich. Der Film hieß "Manta, Manta«, und durch ihn
wurden Till Schweiger und Tina Ruland erst so richtig bekannt.
Eigentlich war Sascha kein Opelfan, doch das änderte sich durch den
Film, und heute hegt und pflegt der gelernte Bürokaufmann in seiner
Firma "Sky Automobile" in Eschweiler "Oldtimer und Exoten mit
Liebhaberstatus". Und er ist Besitzer des historischen Opel "Manta B",
der berühmten "Film-Flunder".
Den blaugelben Manta mit den schwarzen Pellen erwarb Sascha
Kosciankowsky das erste Mal 2003, verkaufte ihn aber bald wieder, weil
er dessen historischen Wert nicht erkannt hatte. Er verlor das Fahrzeug
sogar völlig aus den Augen. Dann erfuhr er und wollte es zunächst nicht
glauben: Dies war wirklich das echte Filmfahrzeug. Sofort stellte er
Nachforschungen an.
Der Wagen, der ihm einst kurzzeitig gehört hatte, wurde 1983 erstmals
zugelassen und später für den Film mit Spoiler, Breitreifen und anderem
Schnickschnack umgebaut. Nach dem Dreh im Jahre 1990 wurde er verkauft,
landete in Düsseldorf, tauchte kurz bei ihm in Eschweiler auf und
verschwand danach für sechs Jahre völlig von der Bildfläche.
Sascha Kosciankowsky setzte alles daran, den Wagen wieder
zurückzukaufen. Die Verhandlungen zogen sich über mehrere Jahre hin.
Erst seit 2009 röhrt die "Film-Flunder", deren Motor 135 PS auf die
Piste bringt, wieder in der Kosciankowsky-Ausstellungshalle, wird gerne
bei Veranstaltungen gezeigt und lockt Fans aus ganz Europa. Ein junger
Österreicher nahm 1500 Kilometer Anreise in Kauf, um einmal die
Karosserie des guten Stücks zu streicheln und sich in dessen Polster
fallenlassen zu können.
Und Sascha Kosciankowsy, der hat gelernt: "Es existieren nur noch zwei
Reservefahrzeuge und meine getunte Flunder aus dem Filmfundus. Und die
ist heute absolut unverkäuflich."
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Inhaltsverzeichnis
Das Schlotenland und die Filme
"Ein Dichter in der Familie"
Werner Streletz und seine "Hommage an Tana Schanzara"
Auf der Suche nach der echten Flunder
Verliebt in einen Manta
Eine heiße Blonde und ein kühles Blondes
"Laß jucken Kumpel"
– von Heinrich Peuckmann –
Mit Hut nach Katernberg
Kino-Erlebnisse in der Nachkriegszeit
– von Helmut Spiegel –
Faszination für Kino und Film ein Leben lang
Die "Ermöglicherin" Christiane Schaefer-Winkelmann
"Bang Boom Bang" und die Unna-Trilogie
Elke Böinghoff interviewt Peter Thorwarth
Alles super auf der Brinkfortsheide
Adolf Winkelmann über seinen Dreh auf der Halde
"Der Platz an der Halde"
Lange vergessen, jetzt fast ein Klassiker
Die Lichtburg
Schönste Leinwand der Welt
"DoppelPack" oder 90 Paletten Hansa-Pils
"Junges Licht"
Auf dem Schulhof fiel die erste Klappe
Wie das "Junge Licht" in die verbotene Straße kam
– von Werner Boschmann –
Film und Filmen im Ruhrgebiet
1913–1931
1933–1945
1952–1977
1978–heute
Abbildungsnachweise/Dank
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