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Michael Zabka Da blubbern die Hormone Groß werden im Ruhrgebiet der 70er Jahre
Roman
96 Seiten · gebunden · Lesebändchen
Titelzeichnung von Heiko Sakurai
ISBN 978-3-942094-79-5 · 9,90 Euro
Pubertät
– da müssen wir durch. Alle. Es ist eine spannende Zeit. „Da blubbern
die Hormone“ erzählt vom Heranwachsen eines Jungen im Ruhrgebiet
der 70er und frühen 80er Jahre. Als Fußballspielen plötzlich langweilig
wurde und „Klimbim“ interessant. Als Jungs die Mädchen im Bus und auf
dem Schulhof mit anderen Augen anzusehen begannen und neugierig auf
Filme ab 18 wurden. Als sie „Praline“ und „St. Pauli Nachrichten“
entdeckten und in der Stadtbücherei nach erotischer Literatur suchten.
Ganz bestimmt war früher nicht alles besser – es war nur anders. Die
Musik zum Beispiel. Oder der Schulunterricht. Auch darum geht es in
diesem Buch. Und um Eltern, die ihren Sohn mit Humor, Verständnis und
viel Liebe begleitet haben.
„Wir
waren ständig auf der Suche nach Nacktem oder zumindest Halbnacktem.
Deshalb fanden wir auch plötzlich die Otto- und Neckermann-Kataloge
durchaus lesenswert.“
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Foto: Bernd Schälte
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Michael Zabka
Jahrgang 1963. Abitur in Gladbeck, Studium der
Kommunikationswissenschaft, Germanistik und Pädagogik in Essen. Nach
dem Volontariat im Ruhrgebiet Redakteur und Redaktionsleiter bei
Tageszeitungen in Baden-Württemberg und Niedersachsen. Seit 2014
Redakteur im Referat „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ des Landtags
Nordrhein-Westfalen. |
Viele
glauben ja, irgendwann einmal ihre Lebensgeschichte erzählen zu müssen.
Dumm nur, dass sich niemand dafür interessiert, wo Oma früher die Milch
geholt hat. Bevor ich anfing zu schreiben, sprach ich mit Freunden und
Bekannten über meine Idee. Die Resonanz war verhalten. Uwe zum
Beispiel, ein Pastor, war skeptisch. „Es gibt Bücher“, sagte er, „auf
die die Welt nicht wartet.“ Womit er recht hat. Ich fürchte, er meinte
meines. „Eis am Stiel“, Teil 37. Trotzdem setzte ich mich an den
Rechner. Als die ersten Kapitel fertig waren, mailte ich sie meinem
Bruder Christian, der den Erguss später in Gänze lesen und verbessern
sollte. Ihm passte mein Stil nicht – zu journalistisch, zu berichtend:
„Da muss man jeden Satz umschreiben.“ Er lag nicht falsch. Ich
überarbeitete den Text und las ihn zu später Stunde, stolz und nicht
mehr ganz nüchtern, einigen Frauen meines Vertrauens vor. Tina, Dagmar,
Kerstin und Brigitte machten mir Mut. Ihnen gefiel, was ich geschrieben
hatte. Also machte ich weiter.
Nicht alle, über die ich schreibe, kommen gut weg. Ich vermute, dass
auch sie liebenswerte Seiten hatten. Es gelang ihnen aber, diese vor
mir zu verbergen. Daher habe ich vorsichtshalber (fast) alle Namen
geändert.
Wer erotisch anregende Lektüre erwartet hat, dürfte enttäuscht sein.
Aber alle anderen, die heute zwischen 50 und 60 sind, werden sich
vielleicht an das eine oder andere Detail erinnern. Und wer jünger oder
älter oder gar eine Frau ist, bekommt vielleicht eine Ahnung, warum
Männer zwischen 50 und 60 Ingrid Steeger mögen. Ich würde mich freuen ...
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