Verlag Henselowsky Boschmann · Rainer Bonhorst · Dr. Antonia Cervinski-Querenburg – Dat Ruhrgebiet seine Geschichte
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Rainer Bonhorst
Dr. Antonia Cervinski-Querenburg
erzählt dat Ruhrgebiet seine Geschichte
mit Illustrationen von Michael Hüter

64 Seiten · gebunden · 9,90 €
ISBN 978-3-942094-18-4


Dat Ruhrgebiet seine ganze Geschichte erzählt die Dr. Antonia Cervinski-Querenburg in diesen Band. Und dat tut se so locker, wieße sonne Sachen numma auf Revierdeutsch erzählen tuß.
Wie fing dat eintlich allet so an im Revier? Wie überall fing et an: mitte Steinzeit und seine Menschen, nämmich mitti Sappienz Sappienz und die Neandertaler. Nur dat dat Ruhrgebiet schon viel früher anfing. Nämmich mit dat Waldsterben und mitti ganzen Bäume inne Erde und dat die sich so lange da inne Erde gequetscht haben, bis se gesacht ham: Getz sind wir Kohle. Danach ging et immer so weiter: mit den faulen Bauer seine Frau und den ewigen Ärger mit die Römer, mit dat wilde Mittelalter, mit dat Ruhrgebiet seine Hexen und seine Schlotbarone, mitti Zechen und die ihre poetische Namen und mit dat Ruhrgebiet sein berühmtestet Stück.
Rainer Bonhorst Rainer Bonhorst
gebürtiger Bayer (Nürnberg), aufgewachsen in Essen, war viele Jahre Redakteur der Westdeutschen Allgemeinen. Für diese und andere Zeitungen ging er dann für 13 Jahre als Korrespondent nach London und Washington. Nach seiner Rückkehr nach Essen als stellvertretender Chefredakteur der WAZ rief er die Reviersprachforscherin Dr. Antonia Cervinski-Querenburg als wöchentliche Zeitungskolumne ins Leben. Ihr geistiges Vorbild war Kumpel Anton, Jahrzehnte lang eine Ikone der WAZ, des Ruhrgebiets und seiner Sprache, erfunden vom früheren Sportchef der Zeitung, Wilhelm Herbert Koch. Bonhorst ging später zurück nach Bayern, als Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, Seinem Ruhrgebiet und seiner Figur Dr. Antonia blieb er treu; dem Revier durch regelmäßige Heimatbesuche, der Sprachforscherin durch immer neue Geschichten zur Sprache und Lebensart des Reviers. Rainer Bonhorst, inzwischen im Ruhestandsalter, arbeitet heute als freier Journalist und Autor.
Dr. Antonia Cervinski-Querenburg,
Bekannte Sprachsoziologin mit dem Spezialgebiet Ruhrgebietssprache, Tochter des alten Cervinski, der der Kumpel von Kumpel Anton aus der WAZ ist, der wiederum Pate von Dr. Antonia ist, verheiratet mit Herrn Querenburg, genannt Queri.


Ebenfalls von Rainer Bonhorst unserem Verlag: 
Dr. Antonia: Daaf ich Sie noch ma wat lernen


Inhaltsverzeichnis

Statt ein Vorwort: Wie dat allet anfing 4
Inne Steinzeit 6
Bei die Neandertalers 8
Am Jagen und am Sammeln 10
Den Bauer und seine Frau 12
Wo die Kelten abgeblieben sind 14
Den ewigen Ärger mit die Römer 16
Wat die Franken mit die Sachsen gemacht ham 18
Die Frolleinkes von Essen 20
Die Duisburger ihrn Vatter Rhein 22
Dat ewige Auf und App von Doatmund 24
Dat wilde Mittelalter anne Ruhr 26
Dann hamse onnoch Minne gesung 28
Wie die Ruhris aufgeklärt wurden 30
Dreißig Jahre Zoff anne Ruhr 32
Dat Revier seine Hexen 34
Die Völkerschlacht um dat Ruhrgebiet 36
Wie dat waa, eh dat die Fabriken kamen 38
Die ollen Gründer und ihre Straßennamen 40
Dann kamse aussen Osten 42
Die Schlote ihre Barone 44
Die Zechen ihre Poesie 46
Die dicke Berta und dat dicke Ende 48
Die Franzosen und ihre Liebe zu et Revier 50
Meht anne Ruhr 52
Den Aufschwung mit die Tauben 54
Dat beste Stück von et Revier 56
Dat unsichtbare neue Ruhrgebiet 58
Den ganzen Fortschritt vonne Sprache 60
Statt ein Nachwort: Vergangenheit und Gegenwaat 62



Statt ein Vorwort: Wie dat allet anfing
Reporter: Frau Dr. Antonia Cervinski-Querenburg, diesmal wollen wir über die Geschichte des Ruhrgebiets sprechen. Wie fing das denn alles so an, damals im Ruhrgebiet?
Antonia: Ja, anfangen tat dat mit dat Waldsterben.
Reporter: Wie bitte? Das müssen Sie mir aber näher erklären.
Antonia: Mach ich. Also, wie den Wald anne Ruhr so am sterben waa ...
Reporter: Ja, gab‘s das Waldsterben denn damals schon?
Antonia: Und ob. Lagen überall so tote Bäume aufe Erde rum. Und dann hat nich lange gedauert bis se unter de Erde waan.
Reporter: Ach? Wer hat die denn begraben?
Antonia: Dat nächste Waldsterben. Dat hat sich auf die draufgelegt und da waan die andern auf eima unten.
Reporter: Das leuchtet ein.
Antonia: Dann wurd dat die da unten immer enger, weil immer mehr olle Bäume da oben drauf kaam und die da unten echt zusammgefercht wurden.
Reporter: Und dann?
Antonia: Dann ham die da unten sich schwatt geärgert.
Reporter: Schwarz geärgert?
Antonia: Jau äy, weil die da oben die da unten so plattgedrückt ham.
Reporter: Da würde ich mich auch ärgern.
Antonia: Ehmt. Und wie die da unten dann alle platt und schwatt waan, da ham se gesacht: Getz sind wir Kohle. Auch gut.
Reporter: Sehr gut sogar. Was wäre das Ruhrgebiet ohne Kohle.
Antonia: Unvorstellbar. Außer heute.
Reporter: Wieso das denn?
Antonia: Is doch klaa. Weil die ganze Kohle nach und nach im Münsterland gegang is; aber unter de Erde, damit die da oben dat nich merken und immer noch meinen, sie wärn dat Münsterland und wir dat Kohlerevier.
Reporter: Natürlich.
Antonia:Und wir anne Ruhr ham inne Zwischenzeit an unsere Struktur rumgefummelt. So ne Aat Schönheitsopperation. Die olle Kohle wech und wat Elleganteret drangenäht. Wie wennze dich den Bauch abmachen läss und dich dafür ne neue Nase für im Gesicht hols. Und getz sind wir so schön, dat se uns sogaa inne Kultur aufgenomm haben.
Reporter: Eine tolle Geschichte.
Antonia: Aber einen langen Weech.
Reporter: Frau Dr. Antonia, ich freu mich schon darauf, mit Ihnen diesen langen Weg zu gehen.