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Rainer
Bonhorst
Dr. Antonia Cervinski-Querenburg
Daaf ich Sie noch ma wat lernen
mit
Illustrationen von Michael Hüter
64 Seiten · gebunden · 9,90 €
ISBN 978-3-922750-47-5
Daaf ich Sie noch ma wat lernen?
Dat klingt schlimmer, wie et is.
Weil die Dr. Antonia Cervinski-Querenburg ihrn Sprach-Unterricht nich
wat fürn Ernst is,
sondern wat fürn Spass.
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Unser
Sprachforscherin
hat getz zwaa son Lernstuhl, wo die ihre Studenten wat lernt (Seite 4).
Aber wat se uns so lernt, is ganz eimfach. Steht auch in
ihre Emscher-Grammatik (Seite 30): Ruhrdeutsch is, wie wenne wie von
selber sprichs. In Dr. Antonia ihr Büchsken gibt et ne Menge alte
Bekannte. Zum Beispiel den mit dat aufe Hemd (Seite 11) und den mit die
heiße Kirschen (Seite 16) und den mit den Revier-Goethe (Seite 48).
Aber dat Doktorken hat auch en ganzen Packen echt neue Stückskes auf
Lager: Dat mit dat Rosane (Seite 40) und dat mit dat Kulturrevier seine
Kulturbeutels (Seite 44) und die mit die Omma-Auma-Linie (Seite 36).
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Rainer Bonhorst
gebürtiger
Bayer (Nürnberg), aufgewachsen in Essen, war viele Jahre Redakteur der
Westdeutschen Allgemeinen. Für diese und andere Zeitungen ging er dann
für 13 Jahre als Korrespondent nach London und Washington. Nach seiner
Rückkehr nach Essen als stellvertretender Chefredakteur der WAZ rief er
die Reviersprachforscherin Dr. Antonia Cervinski-Querenburg als
wöchentliche Zeitungskolumne ins Leben. Ihr geistiges Vorbild war
Kumpel Anton, Jahrzehnte lang eine Ikone der WAZ, des Ruhrgebiets und
seiner Sprache, erfunden vom früheren Sportchef der Zeitung, Wilhelm
Herbert Koch.
Rainer Bonhorst ging später zurück nach Bayern, als
Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen. Seinem Ruhrgebiet und seiner
Figur Dr. Antonia blieb er
treu; dem Revier durch regelmäßige Heimatbesuche, der Sprachforscherin
durch immer neue Geschichten zur Sprache und Lebensart des Reviers.
Rainer Bonhorst, inzwischen im Ruhestandsalter, arbeitet heute als
freier Journalist und Autor.
Dr.
Antonia Cervinski-Querenburg,
Bekannte
Sprachsoziologin mit dem Spezialgebiet Ruhrgebietssprache, Tochter des
alten Cervinski, der der Kumpel von Kumpel Anton aus der WAZ ist, der
wiederum Pate von Dr. Antonia ist, verheiratet mit Herrn Querenburg,
genannt Queri.
Ebenfalls von Rainer Bonhorst:
Dr.
Antonia und dat Ruhrgebiet seine Geschichte |
Inhaltsverzeichnis
Statt ein Vorwort
Dr. Antonia und ihr Lernstuhl (4)
Dat Revier und seine Sprache
Dr. Antonia … und dat Urruhrdeutsch (6) … und dat Menschliche (8)
Den Gebrauch von die Sprache
Dr. Antonia … und dat aufe Hemd (11) … inne Sackgasse (14) … und die
Kirschen (16) … und die alte Dame (19) … und die Köttelbecke (22) … und
die Pommesbude (24)
Dat Revier und seine Grammatik
Dr. Antonia … und der Wen-sein-Fall (27) … und die Emscher-Grammatik
(30) … und dat der die das (32)
En bissken Lautlähre
Dr. Antonia … und die Tee-Schwäche (34) … und Omma-Auma-Linie (36) … is
schwer am Staunen (38)
En bissken Wortlähre
Dr. Antonia … und dat Rosane (40) … und dat Hangende (42)
Die Ruhr seine Kultur
Dr. Antonia … und die Kulturbeutels (44) … und der Revier-Räpp (46) …
und der Revier-Goethe (48) … is rum am schütteln (52) … und dat
Abgestrackte (54)
Dat Internationale an unser Deutsch
Dr. Antonia … anne Koppa (56) … und dat oddinäre Jau (58) … und die
Aatischocken (60)
Statt ein Nachwort
Dr. Antonia und ihre Omma anne Emscher (62) |
Dr.
Antonia und die Pommesbude
Reporter: Frau Dr. Antonia
Cervinski-Querenburg, was treibt Sie eigentlich immer an diese
Würstchenbuden?
Dr. Antonia: Hunger. Aber nich alleine.
Reporter: Wen nehmen Sie denn mit?
Dr. Antonia: Et is nich alleine den Hunger, wat mich anne Bude treibt.
Reporter: Ach so. Sondern? Was noch?
Dr. Antonia: An sonne Pommesbude krich ich immer son schönet
Sprachgefühl im Magen.
Reporter: Sprachgefühl? Im Magen?
Dr. Antonia: Jau, schon alleine dat Wörtken Pommes. Wie dat klingt. So lecker satt. Pommfritz
geht natürlich auch. Is aber schon wat vornehmer.
Reporter: Ja, sehr vornehm. Und reizt Sie sonst noch was an der
Frittenbude?
Dr. Antonia: Jau, die Fritten auch. Und dann diese Beilagen.
Reporter: Welche Beilagen?
Dr. Antonia: Na, diese ganzen Beilagen. Und die ihre Dialoge, die lass
ich mich auch immer aufe Zunge zergehen.
Reporter: Die Dialoge?
Dr. Antonia: Klar. Wenne zum Beispiel Pommes hols. Dann gibt dat ja
nich nur die Pommes. Da gibt et dann immer auch dat Magonese- Gespräch.
Reporter: Magowas?
Dr. Antonia: Dat Majonäse-Gespräch. Kenn Se nich, Herr Reporter? Dat
geht so: Ich sach: Zweima Pommes. Dann fracht die: Mit Majo? Dann
sarrich: Eima mit und eima mit ohne.
Reporter: Mit ohne?
Dr. Antonia: Jau, wir im Revier geben den Ohne gerne noch son Mit mit.
Weil dat Ohne ohne son Mit so alleine wär.
Reporter: Das klingt aber kompliziert.
Dr. Antonia: Isset aber nich.
Reporter: Was sagen Sie zum Beispiel, wenn Sie ohne Ihren Mann an Ihre
Bude gehen?
Dr. Antonia: Muss ich denn mein Mann, den Queri, nach überall mitnehm?
Reporter: Ist ja nur ein Beispiel.
Dr. Antonia: Na, gut. Wat ich dann sach, wenn ich den nich mitnehm?
Reporter: Ja.
Dr. Antonia: Dann sarrich: Also, heute komm ich ma mit ohne mein Mann.
Reporter: Natürlich. Und nimmt Ihr Mann Majonäse?
Dr. Antonia: Den hab ich doch gaa nich bei. Ich bin doch mit ohne den
anne Bude gekomm.
Reporter: Stimmt ja. Und wenn er nicht da ist, nimmt er auch keine
Majonäse. Ich übrigens auch nicht. Ich will nur eine Currywurst.
Dr. Antonia: Schaaf oder mittel?
Reporter: Schwein. Schaf mag ich nicht.
Dr. Antonia: Ich lach mich kaputt über Sie Ihre Scherze, Herr Reporter.
Ich hab Sie doch nur gefracht, ob Se Ihre Körriwurst schaaf oder
mittelschaaf ham wolln.
Reporter: Und was wäre, wenn ich sie überhaupt nicht scharf mag?
Dr. Antonia: Geht nich. Körriwurst gibt et entweder echt schaaf oder
mittel. Labberich hamwer nich.
Reporter: Und wenn ich meine Currywurst noch schärfer als scharf haben
möchte?
Dr. Antonia: Dann sagen Se ganz eimfach: Frollein, könn Se bissken
nachwüazn? Dann sagt dat Frollein vonne Pommesbude: Marrich doch glatt.
Reporter: Vielen Dank, Frau Dr. Antonia, für dieses mittelscharfe
Interview. Was würde ich mit ohne Sie nur machen.
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